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Schmidt: „Fachkräftemangel verschärft sich.“

Im Vorfeld der Konferenz zur Fachkräftesicherung, dem BFB-Jahresschwerpunkt 2023, erklärt BFB-Präsident Friedemann Schmidt:

„Bei den Freien Berufen sind rund 340.000 Stellen unbesetzt. In den Teams fehlen laut unserer Umfrage aus dem vergangenen Jahr rund 46.000 Auszubildende, 236.000 Fachkräfte und 60.000 Freiberuflerinnen sowie Freiberufler. Dies sind massive Lücken bezogen auf rund 4,5 Millionen Beschäftigte.

Ein Trend, der sich weiter verschärfen dürfte: Nach unveröffentlichten Vorabergebnissen unserer halbjährlichen repräsentativen Konjunkturumfrage unter mehr als 1.500 Freiberuflerinnen und Freiberuflern geht fast jede, jeder fünfte Befragte (17,7 Prozent) davon aus, binnen der kommenden beiden Jahre weniger Mitarbeitende zu haben als derzeit. Und das, obwohl diese händeringend gebraucht werden. Verglichen mit dem Vorjahreswert von 13,8 Prozent ist dies auch ein Zeichen der Resignation. 67,7 Prozent (Vorjahreswert: 70,3 Prozent) gehen davon aus, gleich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beschäftigen, und 14,6 Prozent (Vorjahreswert: 15,9 Prozent) erwarten, mehr Mitarbeitende zu haben.

Überdies zeigen Vorabergebnisse aus dem Sonderteil der Umfrage: Künstliche Intelligenz (KI) hat durchaus Entlastungspotenzial im Fachkräftebereich: 69,8 Prozent der Befragten sehen entsprechende Potenziale, 30,2 Prozent nicht. Helfen kann KI nach Einschätzung der Befragten gerade im Organisationsbereich und der Verwaltung, etwa bei der Datenaufbereitung (87 Prozent). Direkte Unterstützung für freiberufliche Dienstleistungen halten nur 16,9 Prozent für machbar. In diesen Einschätzungen spiegelt sich wider, dass KI den menschlichen Faktor Intelligenz – die individuelle Problemlösung – nicht ersetzen kann. Und damit bestätigt sich einmal mehr: Die Dienstleistung der Freien Berufe ist nah am Menschen, sie ist menschlich.

Die Fachkräftesicherung ist nicht nur existenziell für die Freien Berufe, sondern auch für unsere Gesellschaft und unseren Standort. Und ebenso für die Transformation und weitere Zukunftsaufgaben. Diese gelingen nur, wenn gerade die Freien Berufe ihre zentralen Beiträge leisten können. Denn fehlen in den freiberuflichen Feldern Mitarbeitende, dann fehlt nicht nur ein Produkt im Regal, sondern eine unverzichtbare Dienstleistung. Können diese nicht erbracht werden, droht ein Dominoeffekt, der sich auch negativ auf andere Branchen auswirkt.

Im Licht dieser Erkenntnisse ist es umso wichtiger, gemeinsam gegenzusteuern. Impulse hierzu werden bei der Fachkräftekonferenz diskutiert.“

Weitere Informationen zur BFB-Fachkräftekonferenz finden Sie hier. Wir freuen uns auf Impulse von Bettina Stark-Watzinger MdB (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Robert Mayr, CEO der DATEV, und anderen namhaften Expertinnen und Experten. Sie sind herzlich eingeladen. Gerne melden Sie sich an unter der E-Mail-Adresse petra.kleining@freie-berufe.de.