„Die Bilanz des Ausbildungsjahres 2023/2024 ist ebenso erfreulich wie ermutigend: Zum Stichtag 30. September 2024 wurden 47.277 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Dieses Plus von knapp zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt fällt deutlich besser aus als in den Vorjahren. Zwischen dem 1. Oktober 2022 und dem 30. September 2023 betrug das Minus 2,8 Prozent. Dies ist auch dem enormen Engagement der freiberuflichen Ausbilderinnen und Ausbilder zu verdanken“, so BFB-Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki zu den aktuellen Zahlen, die der BFB erhoben hat.
Und sagt weiter: „Bei den Freien Berufen ist die Abwärtsentwicklung gestoppt und entwickelt sich entgegen dem allgemeinen Trend, bei der Bundesagentur für Arbeit sind zum Stichtag 30. September 2024 fünf Prozent weniger Berufsausbildungsstellen gemeldet.
Freie Berufe bieten jungen Menschen nicht nur zukunftssichere und sinnstiftende Berufslaufbahnen, sondern auch ein breites Spektrum an Entwicklungsmöglichkeiten. In den freiberuflichen Praxen, Kanzleien, Büros und Apotheken laufen Auszubildende nicht nur mit, sondern sind von Anfang an Teil der Teams und stehen im Kontakt mit Patientinnen, Mandanten, Klientinnen und Kunden. So leisten auch sie einen unverzichtbaren Beitrag zur Daseinsvorsorge in den gesellschaftlich relevanten Bereichen wie Gesundheitsversorgung, Rechtsberatung, Planen und Bauen sowie Kultur.
Trotz der positiven Zahlen bleibt die Fachkräftesituation angespannt. Bei den Freien Berufen sind weiterhin bis zu 40.000 Ausbildungsstellen unbesetzt. Addiert man diese zu den bereits besetzten Ausbildungsstellen, ergibt sich ein Potenzial von rund 170.000, so aber klafft eben auch eine Lücke von knapp einem Viertel. Auch die Freien Berufe sind gefordert, zukünftig noch mehr junge Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen und diese dabei zu unterstützen, ihre Ausbildung erfolgreich abzuschließen, statt abzubrechen. Eine frühzeitige und gut abgestimmte Berufsorientierung ist dabei unterverzichtbar. Die Freien Berufe reagieren mit gezielten Maßnahmen, wie etwa berufsspezifische Kampagnen wie etwa die Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie die Steuerberaterinnen und Steuerberater, um ihre attraktiven dualen Ausbildungsberufe noch gezielter zu bewerben.
Der BFB flankiert den Einsatz der ausbildenden Freiberuflerinnen und Freiberufler und ihrer Organisationen durch zahlreiche Projekte. Als Partner der Allianz für Aus- und Weiterbildung ist er in den „Sommer der Berufsausbildung“ eingebunden. Zudem engagiert sich der BFB im Programm „Verstetigung von Ausbildungserfolgen“ (VerA Plus) und im Programm „Talente in der Ausbildung“ – dem ersten Stipendienprogramm für begabte Auszubildende.
Die duale Ausbildung ist seit jeher ein stabiler Pfeiler der Fachkräftesicherung. Mit gezielten Kampagnen und Initiativen arbeiten die Freien Berufe, ihre Organisationen und der BFB daran, junge Menschen für die attraktiven Berufsfelder bei den Freien Berufen zu gewinnen und die Ausbildungserfolge langfristig zu sichern. Mit dem „Demokratiecampus“ adressieren wir die Rolle der Freien Berufe für die Stärkung der Demokratie in Deutschland, orientieren und mobilisieren. Denn gerade in der Ausbildung lohnt es sich anzusetzen, demokratische Werte zu vermitteln.
Zum Hintergrund: Derzeit werden 129.000 junge Menschen bei einer Freiberuflerin oder einem Freiberufler ausgebildet. Damit sind die Freien Berufe drittstärkster Ausbildungsbereich. Der Anteil der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge bei den Freien Berufen liegt bei 9,9 Prozent.
Offene Ausbildungsstellen finden Interessierte auch im BFB-Jobportal.
Der Bundesverband der Freien Berufe e. V. (BFB) vertritt als einziger Spitzenverband der freiberuflichen Kammern und Verbände die Interessen der Freien Berufe, darunter sowohl Selbstständige als auch Angestellte, in Deutschland. Allein die rund 1,48 Millionen selbstständigen Freiberuflerinnen und Freiberufler steuern knapp zehn Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Sie beschäftigen über 4,7 Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – darunter ca. 129.000 Auszubildende. Die Bedeutung der Freien Berufe für Wirtschaft und Gesellschaft geht jedoch weit über ökonomische Aspekte hinaus: Die Gemeinwohlorientierung ist ein Alleinstellungsmerkmal der Freien Berufe.