Die Zahl der Selbstständigen in den Freien Berufen ist zum Jahresbeginn 2015 auf 1.309.000 angestiegen – ein Plus von knapp 3,5 Prozent (Vorjahreswert: 1.265.000). Die Heilberufe verzeichneten mit plus 3,9 Prozent (auf insgesamt 404.000 selbstständige Freiberufler zum 1. Januar 2015) den stärksten Anstieg, gefolgt von den Kulturberufen (plus 3,7 Prozent auf 310.000 selbstständige Freiberufler), den technisch-naturwissenschaftlichen Berufen (plus 3,4 Prozent auf 241.000 selbstständige Freiberufler) und den rechts-, wirtschafts- und steuerberatenden Berufen (plus 2,9 Prozent auf 354.000 selbstständige Freiberufler).
„Die Freien Berufe sind ein solider Wachstumssektor. Mittlerweile ist beinahe jeder dritte Selbstständige Freiberufler. Seit Ende der 1990er-Jahre hat sich die Anzahl der Selbstständigen in den Freien Berufen verdoppelt“, bewertet BFB-Präsident Dr. Horst Vinken diese Ergebnisse.
Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Mitarbeiter (ohne Auszubildende) hat erstmals die Drei-Millionen-Marke durchbrochen (plus 3,4 Prozent auf 3.080.000 Personen zum 1. Januar 2015). Zusätzlich arbeiten 260.000 nicht sozialversicherungspflichtige Familienangehörige mit – plus 3,2 Prozent. Und die Zahl der Auszubildenden pendelt sich mit 122.000 rund um das Vorjahresniveau ein. In Summe sind also 4.771.000 Personen in den Freien Berufen tätig – auch dies ein neuer Höchststand.
„Die Freien Berufe tragen maßgeblich zur wirtschaftlichen Dynamik in Deutschland und im europäischen Binnenmarkt bei. Sie sind konstitutive Pfeiler in der sich wandelnden Wirtschafts-, Lebens- und Arbeitswelt. Daher steigt die Nachfrage nach freiberuflichen Angeboten an. Als Dienstleister der übrigen Wirtschaft geben sie wichtige Impulse. Neue Berufsbilder in den Freien Berufe entstehen, gleichzeitig spezialisieren sich etablierte Freiberufler-Gruppen auf neue Aufgabenfelder“, so BFB-Präsident Dr. Horst Vinken.
„Wenn die EU-Kommission Deregulierungspotenziale bei den Freien Berufen ausmacht und dabei das Primat des Preises über das der Qualität stellt, ist dies ökonomisch falsch. Verantwortungsvolle Wirtschaftspolitik darf nicht auf Strohfeuereffekte setzen. Wirtschaftspolitisch ungleich sinnvoller sind Weichenstellungen, die auf nachhaltiges, das heißt auf Dauer angelegtes Wachstum hinwirken. Europa kann sich im globalen Wettbewerb nicht in einen Preiswettbewerb stellen, sondern sollte seine Chancen im Qualitätswettbewerb erkennen. Dies verbürgt das System „Freier Beruf“ mit seinen Organisationsprinzipien und Qualifikationsanforderungen“, so BFB-Präsident Dr. Horst Vinken.