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Gelungene BFB-BMBF-Fachveranstaltung „Sommer der Berufsausbildung“

Ein dritter Höhepunkt des BFB-Schwerpunkts „Fachkräftesicherung“ war der 6. September 2023 im Rahmen des „Sommers der Berufsausbildung“, den der BFB in Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) organisierte. Der BFB und das BMBF boten den rund 40 Gästen aus den Reihen der BFB-Mitgliedsorganisationen und befreundeten Verbänden ein vielfältiges Programm.

In seiner Begrüßung betonte BFB-Präsident Friedemann Schmidt die wichtige Rolle der Freien Berufe für Gesellschaft und Wirtschaft. In Zeiten von Transformation wirkten sich die Folgen des Fachkräftemangels umso gravierender aus. Fehlten mehr und mehr Fachkräfte, dann mangele es bei den Leistungen der Freien Berufe nicht nur an einem vielleicht verzichtbaren Produkt im Regal, sondern an einer gesellschaftlich unverzichtbaren Dienstleistung. Könnten diese nicht erbracht werden, drohe ein Dominoeffekt, der sich auch auf andere Branchen auswirke. Zum Stichtag 30. Juni 2023 sei in den Freien Berufen ein Rückgang von fünf Prozent bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen verzeichnet worden, der den schon bestehenden Fachkräftemangel noch vergrößern könne. Deshalb müssten die Freien Berufe alle Register ziehen und keinen Ausbildungsplatz verloren geben.

In seiner Rede „Mutig denken! Gemeinsam die Exzellenzinitiative für die Berufliche Bildung umsetzen“ unterstrich Dr. Jens Brandenburg MdB (FDP), dass in Deutschland nicht nur ein Fachkräftemangel, sondern auch ein Arbeitskräftemangel herrsche. Die Aufgaben der ökologisch-ökonomischen Transformation können gar nicht bewältigt werden, es würden dafür akademisch wie beruflich ausgebildete Menschen gebraucht. Exzellenz müsse es nicht nur in der Hochschuldbildung, sondern auch in der beruflichen Bildung geben. Grund zur Sorge bereite die aktuelle Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt, das Vor-Corona-Niveau sei noch nicht erreicht. Jede unbesetzte Stelle auf dem Ausbildungsmarkt sei eine verpasste Chance. Die „Exzellenzinitiative Berufliche Bildung“ setze an vielen Stellen an – wie beim Ausbau der beiden Stipendienprogramme der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB), der Öffnung der Förderwerke für Auszubildende und einem Berufsorientierungsprogramm, was für Gymnasien geöffnet werden solle. Auch die Künstliche Intelligenz solle frühzeitig in die Aus- und Weiterbildungsordnungen aufgenommen werden, damit die Berufsbilder für junge Menschen attraktiv gestaltet werden können.

Sodann moderierte BFB-Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki und startete den neuen BFB-Kurzfilm, der die äußerst angespannte Fachkräftesituation bei den Freien Berufen und resultierende Folgen skizziert. Als nächstes schilderte die Auszubildende Renée Allmrodt ihre Erfahrungen in der Ausbildung zur Steuerfachangestellten. Als verbesserungswürdig in der Ausbildung wurden beispielsweise der Digitalisierungsgrad der Berufsschulen sowie die teilweise langen Fahrten zur Berufsschule genannt. Auch fehlten teilweise Fördermöglichkeiten in der dualen Berufsausbildung, obwohl es ausbildungsbegleitende Hilfen und ähnliche Programme bereits gebe.

Darauf folgte die Podiumsdiskussion „Mutig denken! Was ist bei der dualen Ausbildung im Bereich der Freien Berufe möglich?“ Am Podium nahmen Dr. Jens Brandenburg, Arne Fischer, Vizepräsident der Steuerberaterkammer Berlin, Dr. Monika Hackel, Leiterin der Abteilung „Struktur und Ordnung der Berufsbildung“ des BIBB, Dr.med. Ellen Lundershausen, Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, und Stephanie Wohlert, angehende Steuerfachangestellte aus Berlin. Die Podiantinnen und Podianten nannten viele Aspekte, die angegangen werden sollten, damit die duale Ausbildung in den Freien Berufen zukunftsfähig bleibe. Beispielsweise sollte laut Dr. Hackel die Lernortkooperation zwischen Ausbildungssunternehmen und Berufsschule gestärkt werden, damit Theorie und Praxis verbunden werden. Möglicherweise sollten einige Ausbildungsberufe flexibilisiert werden und die Chancen der Teilzeitausbildung noch stärker genutzt werden. Frau Dr. med. Lundershausen unterstrich die Bedeutung des größten Ausbildungsberufs der Freien Berufe mit jährlich 17.000 neuen Ausbildungsverträgen bei den „Medizinischen Fachangestellten“, die zur Bewältigung der Coronakrise maßgeblich beigetragen haben. Arne Fischer bestätigte, dass alle Akteurinnen und Akteure im System der dualen Ausbildung gefragt sind und an einem Strang ziehen sollten. Stephanie Wohlert warb um Orientierungshilfen seitens der Kammern bei der Suche nach guten Ausbildungsunternehmen.

Das Schlusswort übernahm BFB-Präsident Friedemann Schmidt und betonte die Bedeutung der dualen Ausbildung als Säule der Fachkräftesicherung für die Freien Berufe und für Deutschland.

In der in die Konferenz integrierten Expert-Area wirkten insbesondere die SBB, die Initiative zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen (VerA/SES), die Bundesärztekammer mit der gemeinsamen Kampagne mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die Steuerberaterkammer Berlin, die Apothekerkammer Berlin, die Ärztekammer und Zahnärztekammer Berlin mit.

 

 

 

 

 

 

 

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