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Projekt der Freien Berufe erhält Nationalen Integrationspreis 2019

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zeichnete am 11. November 2019 das Projekt der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz „IQ – Apotheker für die Zukunft“ (IQ = Integration durch Qualifikation) mit dem diesjährigen Nationalen Integrationspreis aus. Eingereicht hat es der BFB als eine von 33 vorschlagsberechtigten Institutionen.

Ein Projekt, das zeigt, wie Integration gelingen kann.“ 

Mit diesen Worten zeichnete Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel das Projekt der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz „IQ – Apotheker für die Zukunft“ (IQ = Integration durch Qualifikation) mit dem diesjährigen Nationalen Integrationspreis aus, der nunmehr zum dritten Mal vergeben wurde. Eingereicht hat es der BFB als eine von 33 vorschlagsberechtigten Institutionen. Im vergangenen Jahr, als sich der BFB erstmalig beteiligte, hatte es das vom BFB eingebrachte Projekt, in dem sich Rechtsanwälte als ehrenamtliche Vormünder für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge engagieren, bereits unter die Top Ten geschafft. Nach dieser Spitzenplatzierung konnte sich ein Freiberufler-Projekt nunmehr die hohe Auszeichnung sichern. Dies spiegelt auch den hohen Wert des vielschichtigen freiberuflichen Engagements.

In ihrer Laudatio unterstrich die Bundeskanzlerin, dass dieses Projekt den Teilnehmern ermöglicht, ihr Wissen und ihr Können einzubringen. Davon profitieren letztlich alle, so die Bundeskanzlerin: „Viele der von Ihnen unterstützten Apotheker arbeiten auf dem Land in relativ strukturschwachen Regionen. Das kann auch dazu beitragen, dass die Apotheke vor Ort nicht schließen muss. Das ist für viele Menschen sehr wichtig.“

Bei der Feierstunde am 11. November 2019 im Bundeskanzleramt wurde die Initiative neben neun weiteren im Rahmen eines Podiumsgesprächs der Jurymitglieder um ihren Vorsitzenden Dr. h. c. Frank-Jürgen Weise vorgestellt. Aus den Händen der Bundeskanzlerin erhielt Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz und der Bundesapothekerkammer, die Urkunde. Bevor es zum Gruppenfoto auf die Nordtreppe ging, erkundigte sich die Bundeskanzlerin in einem kurzen Gespräch über die Initiative. Dr. Kiefer unterstrich den hohen Qualitätsgedanken in der Arzneimittelversorgung und die besondere Vertrauensstellung der Apotheker für deren Patienten. „Das ist uns als Freiberuflern in die Wiege gelegt. Ebenso wie das Gemeinwohl, zu dem wir unseren Beitrag leisten. Dies ist übrigens ein Begriff, den wir den Projektteilnehmern auch näherbringen.“

Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, eröffnete die Veranstaltung. In deren Umfeld stellt sie fest, das Projekt hilft den Teilnehmern, „in Deutschland an ihre gute Ausbildung anzuknüpfen. Dieser Einsatz eröffnet eine echte Perspektive und bereichert unsere ganze Gesellschaft. Denn unser Gesundheitswesen sucht händeringend nach Fachkräften. Gerade auf dem Land, wo viele der Projektteilnehmer arbeiten.“

Auch BFB-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Ewer und BFB-Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki waren dabei. „Diese Auszeichnung ist uns Freien Berufen in toto Ehre und Ansporn zugleich und würdigt unser Engagement. Menschen durch Ausbildung und Arbeit zu integrieren, das ist der beste Weg, um ihnen Perspektiven zu bieten und das Ankommen in unserer Gesellschaft zu erleichtern. Dafür brauchen sie Chancen, sich zu qualifizieren. Genau hier setzt das auch sinnbildlich ausgezeichnete Projekt in vorbildlicher Weise an. ‚Qualifiziert integriert‘ – unter dieser Voraussetzung bieten wir Freien Berufe aussichtsreiche Perspektiven auch für die freiberuflichen Kolleginnen und Kollegen, die zu uns kommen. Sie bringen überdies als zusätzliche Pluspunkte ihre interkulturelle Kompetenz und eine zusätzliche Sprache mit. Dieses Projekt zeigt überdies beeindruckend, dass wir Freien Berufe uns selbst in die Verantwortung nehmen, damit die gemeinsame gesellschaftspolitische Aufgabe der Integration dauerhaft gelingt“, so BFB-Präsident Prof. Dr. Ewer im Vorfeld der Verleihung.

Weitere Informationen

Das Projekt der Landesapothekerkammer fasst verschiedene Maßnahmen zur Arbeitsmarktintegration zusammen. So können die ausländischen Apotheker ihre fachspezifischen und sprachlichen Fähigkeiten in Kursen verbessern. Zusätzlich betreuen ehrenamtliche Apotheker als Tutoren jeden Projektteilnehmer individuell. Sie vermitteln überdies gesellschaftliche und kulturelle Werte, das Prinzip beruflicher Selbstverwaltung und die Bedeutung des Ehrenamtes.

Die Entscheidung für den Preisträger trifft eine unabhängige Jury. Das für drei Jahre von der Bundeskanzlerin berufene Gremium besteht aus der Berliner Integrationsforscherin Professorin Naika Foroutan, dem Fußballprofi Sami Khedira, dem Autor Ahmad Mansour, der langjährigen Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth sowie dem ehemaligen Vorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit und ehemaligen Leiter des BAMF, Dr. h. c. Frank-Jürgen Weise, der zugleich Jury-Vorsitzender ist.

Schwerpunkt des diesjährigen Preises ist „Mitgestalten“, 2018 war es „Wertevermittlung“ und 2017 „Ankommen“.

Downloads

Fotos: BFB/Henning Schacht
Rede der Bundeskanzlerin
Pressemitteilung der Integrationsbeauftragten, inklusive Zitaten von Dr. Kiefer und Prof. Dr. Ewer
Projektwebsite der Integrationsbeauftragten, inklusive filmischer Vorstellung des Projektes
BFB-Pressemitteilung, inklusive Zitaten von Dr. Kiefer und Prof. Dr. Ewer
Pressemitteilung der Landesapothekerkammer, inklusive Zitaten von Dr. Kiefer und Prof. Dr. Ewer