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70 Jahre BFB: Festakt am 10. April 2019 in Berlin

„Es ist hohe Zeit, den politischen und gesellschaftlichen Rahmen zu weiten und die Digitalisierung stärker in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen.“ Darauf wies BFB‐Präsident Prof. Dr. Wolfgang Ewer in seiner Eröffnung hin. „Die Digitalisierung stellt auch die Freien Berufe vor umfassende neue Herausforderungen. Dabei kommt den Berufsangehörigen eine besondere Verantwortung für die Bürger zu, die deren Patienten, Mandanten, Klienten und Kunden sind. Denn der Blick ins Internet kann nicht die Ausbildung, Erfahrung und Kompetenz der Freiberufler ersetzen. Wir Freiberufler sind weit mehr als ‚null und eins‘. Bei uns gerinnt nackte Information zu belastbarem Wissen und zielführendem Ergebnis“, so BFB‐Präsident Prof. Dr. Wolfgang Ewer.

Anschließend sprach der Festredner des Tages, Prof. Dr. Stephan Harbarth, LL.M., Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichtes und Vorsitzender des Ersten Senats, zu den Anwesenden. Seine Ausführungen standen unter der Überschrift „Freie Berufe: Rechtlicher Rahmen und künftige Herausforderungen“. Er stellte fest: „Die Digitalisierung muss, damit alle Bürger an ihr teilhaben können, gemeinwohlorientiert ausgerichtet werden. Hierbei kommt den Angehörigen der Freien Berufe eine besondere Bedeutung zu, denn für die Freien Berufe ist die Gemeinwohlorientierung Wesensmerkmal.“

Im Folgenden ergründete ein hochkarätig besetztes Podium im Zweiklang „Gemeinwohl und Glaserfaser“, welche Impulse im digitalen Zeitalter auf den freiberuflichen Rechtsrahmen einwirken. Hierüber diskutierten Dr. Danyal Bayaz MdB, Bündnis 90/Die Grünen, Sprecher für Startups, ordentliches Mitglied im Finanzausschuss und stellvertretendes Mitglied im Digitalausschuss, Nicola Beer MdB, Staatsministerin a.D., Generalsekretärin der Freien Demokraten, Prof. Dr. Justus Haucap, Direktor des Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE), Prof. Dr. Winfried Kluth, Martin‐ Luther‐Universität Halle‐Wittenberg, Vorsitzender des Instituts für Marktordnungs‐ und Berufsrecht, und Lena‐Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21 und Sachverständige der Bundestags‐ Enquetekommission „Künstliche Intelligenz“. Moderiert wurde die Runde von Tanja Samrotzki. Dabei wurde unter anderem erörtert, dass die freiberuflichen Vertrauensdienstleistungen den Aspekt der persönlichen Nähe auch im Zuge der Digitalisierung verwirklichen können müssen.

Weit über 200 Gäste, darunter Abgeordnete des Deutschen Bundestages sowie Vertreter der Bundesressorts, der Landesvertretungen und der Europäischen Kommission, hochrangige Repräsentanten der BFB‐Mitgliedsorganisationen und der französischen wie österreichischen Freiberufler Organisationen sowie befreundeter Wirtschaftsverbände feierten gemeinsam mit dem BFB sein 70‐jähriges Bestehen. Der Festtag in der European School of Management and Technology in Berlin ist bei einem Abendempfang mit musikalischer Untermalung und kulinarischer Begleitung ausgeklungen.

Die Veranstaltung wurde unterstützt von der Deutschen Anwalt‐ und Notar‐Versicherung – Sonderabteilung der ERGO Lebensversicherung AG, der Deutschen Apotheker‐ und Ärztebank, der DATEV eG und dem Verlag des wissenschaftlichen Instituts der Steuerberater GmbH.

 

Bildunterschriften:

1: Saaltotale, BFB‐Präsisdent Prof. Dr. Wolfgang Ewer

2: Prof. Dr. Stephan Harbarth, LL.M., Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichtes und Vorsitzender des Ersten Senats

3: V. l.: Dr. Danyal Bayaz MdB, Lena‐Sophie Müller, Prof. Dr. Winfried Kluth, Nicola Beer MdB, BFB‐ Präsident Prof. Dr. Wolfgang Ewer, Prof. Dr. Justus Haucap, Tanja Samrotzki.

Fotohinweis: BFB/Henning Schacht