Berlin, 25. April 2025. Die Staatsquote in Deutschland steigt erneut – im vergangenen Jahr hauptsächlich durch „deutlich gestiegene monetäre Sozialleistungen“ (destatis) neben anderen Ursachen, die den Anstieg über die vergangenen Jahre verursacht haben. „Das ist ein besorgniserregender Trend“, ordnet Peter Klotzki, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Freien Berufe (BFB) ein. Er mahnt: „Wir wären längst deutlich weiter, wenn der Staat endlich unnötigen Verwaltungsaufwand reduzieren würde. Die Staatsquote muss runter.“
Potenzial seit Jahren ungenutzt
Eine Bertelsmannstudie hatte etwa schon im März ergeben, dass in manchen Jobcentern beim Bürgergeld bis zu 70% der Gelder in reine Verwaltung fließen. Die Verwaltungsausgaben bei der Sozialversicherung insgesamt seien mit 24,6 Milliarden Euro pro Jahr erheblich. „Das ist kein Zustand, der zufrieden stimmen kann“, so Klotzki. „Unnötige Verwaltungsaufwände und Bürokratie, für Staat und Wirtschaft, lähmen unseren Fortschritt.“
Von 48,4 Prozent im Jahr 2023 war die Staatsquote laut statistischem Bundesamt auf 49,5 Prozent im Jahr 2024 gestiegen. Neben der Bertelsmannstiftung hatte auch eine Expertengruppe den staatlichen Strukturen Ineffizienz bescheinigt. „Verwaltungsaufwand ohne Mehrwert für die Menschen führt zu Unzufriedenheit“, betont Klotzki und wirbt für „Strukturreformen, die über Sonntagsreden hinausgehen“. In der Angleichung der Selbstverwaltung-Strukturen sieht er erhebliches Potenzial. „Es geht darum, das Leistungsniveau etwa im Gesundheitsbereich zu erhalten und unnötige Ausgaben und Aufwände zu reduzieren.“
„Wirtschaft entfesseln“
Für den BFB ist außerdem klar: Der Anteil der Staatsausgaben am BIP wird dann nachhaltig sinken, wenn gleichzeitig die Einnahmenseite gestärkt wird. „Jeder Euro, den der Staat ausgibt, wurde zuvor von der Wirtschaft erarbeitet“, betont Klotzki. Er fordert: „Die Politik muss den Mut aufbringen, die Wirtschaft insgesamt und besonders die Freien Berufe zu entfesseln. Mehr wirtschaftliche Freiheit, weniger Bürokratie – das wäre ein echter Booster für den Standort Deutschland und trägt zu einem positiven Lebensgefühl seiner Bürgerinnen und Bürger bei.“ Die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen seien demnach zu begrüßen, so solle die das vereinbarten Sofort-Entlastungsprogramm zeitnah auf den Weg gebracht werden. Klotzki: „Die Koalition wird schlussendlich nicht an Ankündigungen, sondern an der Verwirklichung gemessen.“
Über den BFB:
Der Bundesverband der Freien Berufe e. V. (BFB) vertritt als einziger Spitzenverband der freiberuflichen Kammern und Verbände die Interessen der Freien Berufe, darunter sowohl Selbstständige als auch Angestellte, in Deutschland. Allein die rund 1,48 Millionen selbstständigen Freiberuflerinnen und Freiberufler steuern knapp zehn Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Sie beschäftigen über 4,7 Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – darunter ca. 129.000 Auszubildende. Die Bedeutung der Freien Berufe für Wirtschaft und Gesellschaft geht jedoch weit über ökonomische Aspekte hinaus: Die Gemeinwohlorientierung ist ein Alleinstellungsmerkmal der Freien Berufe.
Ihr Ansprechpartner:
Luca Samlidis
Head of Media
030-284444-32
luca.samlidis(at)freie-berufe.de