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BFB-Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki: „Freie Berufe: Freiheit in Verantwortung“

„Seit mehr als drei Jahrzehnten steht das System ‚Freier Beruf‘ nun auch in den neuen Bundesländern wie seither in den alten Bundesländern allerorten für Qualitätsdienstleistungen, Verbraucherschutz, Unabhängigkeit und mehr als ‚Markt pur‘.“ Das sagte BFB-Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki im Vorfeld des Tages der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2024.

Und skizziert die wichtigsten Kennziffern: „Die Entwicklung im wiedervereinigten Deutschland ist herausragend: Plus 269,7 Prozent – so stark sind die selbstständigen Freiberuflerinnen und Freiberufler in den neuen Bundesländern zwischen 1993 und 2024 gewachsen. In den alten Bundesländern betrug der Zuwachs 165,7 Prozent. Im gesamten Bundesgebiet nahm die Zahl der selbstständigen Freiberuflerinnen und Freiberufler um 178,6 Prozent zu. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Selbstständigen insgesamt über alle Sektoren hinweg um 5,8 Prozent gestiegen.

Mit Blick auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Freiberufler-Teams ist die Entwicklung ebenfalls positiv. Das Plus bei sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Freiberufler-Teams liegt für die neuen Bundesländer bei 146,2 Prozent und in den alten Bundesländern bei 164,8 Prozent. Auf das gesamte Bundesgebiet bezogen sind es plus 161,2 Prozent. Auch hier zum Vergleich: Insgesamt kletterte die Zahl aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 1993 und 2024 um 22,1 Prozent.

Die Zahlen belegen eindrucksvoll, dass die Bedeutung der Freien Berufe stetig zunimmt. Sie sind Garanten einer freiheitlichen Gesellschaft, festigen unsere Demokratie und verbürgen mit ihren Leistungen wichtige Gemeingüter. Trotz dieser Dynamik stehen die Freien Berufe so stark unter Druck wie nie.

Die Herausforderungen für die Praxen, Kanzleien, Büros und Apotheken sind enorm. Der Fachkräftemangel und auch die überbordende Bürokratie haben sich zu Dauerbaustellen ausgewachsen. Überdies wird die mangelnde Verlässlichkeit politischer Entscheidungen zu einer zentralen Belastung. Die Politik ist gefordert, hier gegenzusteuern.

Die Wiedervereinigung war auch eine Wiedervereinigung der Freien Berufe. Kolleginnen und Kollegen aus dem Westen waren zur Stelle, um ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Osten zu begleiten. Auch dabei, das System „Freier Beruf“ zu etablieren. So war die Wendezeit ebenfalls eine Bewährungsprobe für die Freiberuflichkeit und ihre Strukturen, die gemeistert wurde durch Vertrauen, Initiative und zupackendem ‚Ärmel aufkrempeln‘.

Diese Freiheit in Verantwortung gilt es mehr denn je zu schützen, auch vor einem gängelnden Staat, damit die Freien Berufe ihre wertvollen Potenziale entfalten können: Gerade in Zeiten wachsender politischer Polarisierung tragen sie durch ihr Fachwissen, ihre Unabhängigkeit und ihren inneren Kompass dazu bei, das demokratische Fundament unserer Gesellschaft zu schützen. Sie geben den Bürgerinnen und den Bürgern die Mittel an die Hand, mündig und selbstbestimmt zu handeln. Überdies treten sie ein für einen pluralistischen Dialog und gegen Radikalisierung.“