Das Institut für Freie Berufe in Nürnberg (IFB) hat für den Bundesverband der Freien Berufe e. V. (BFB) die Statistik zu den Selbstständigen in den Freien Berufen zum Stichtag 1. Januar 2018 erhoben.
Hier zu erklärt BFB-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Ewer:
„Eins ums andere Jahr verbuchen die Freien Berufe ein solides Wachstum für sich. Das ist umso außerordentlicher, da angesichts der guten Lage am Arbeitsmarkt das Interesse an einer Selbstständigkeit eher gedämpft ist und der Trend zum Angestellten-Dasein geht.
Die Nachfrage nach Dienstleistungen der Freien Berufe steigt durch den ungebrochenen Trend zur Tertiarisierung weiter. Das weist den Freien Berufen eine Schlüsselrolle in der Dienstleistungsgesellschaft zu.
Auch als Arbeitgeber und Ausbilder sind die Freien Berufe wertvoll. Bemerkenswert ist dabei, dass jeder zehnte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Mitglied in einem Freiberufler-Team ist. Ein erfreuliches Verhältnis, das sobald nicht umschlagen wird. Schließlich hat die jüngste, Mitte Juni veröffentlichte BFB-Konjunkturumfrage ergeben, dass 15 Prozent der Befragten in zwei Jahren noch mehr Mitarbeiter beschäftigen wollen.
Der Statistik zufolge können die Freien Berufe ihre Anliegen mit Überzeugungskraft aufladen und sich auf ihren Beitrag zur Sicherung des Leistungs- und Innovationswettbewerbs in Deutschland und Europa berufen.
Die Freien Berufe tragen maßgeblich zum Gründungsgeschehen bei. Das entlastet den Arbeitsmarkt, bringt Innovationen und fördert Fortschritt. Die verantwortlichen Stellen tun gut daran, Unternehmertum konsequent zu stärken und die Attraktivität von Selbstständigkeit zu fördern. Eine Aufgabe auch für die Berufsgruppen selbst.“
Die Ergebnisse:
Die Zahl der selbstständigen Freiberufler ist zwischen Jahresbeginn 2017 und 2018 von 1,382 Millionen auf 1,407 Millionen Personen gestiegen, ein Plus von 1,8 Prozent. Die Gruppe der technisch-naturwissenschaftlichen Freiberufler ist mit plus 3,8 Prozent von 261.000 auf 271.000 Personen am stärksten gewachsen. Es folgen die rechts-, wirtschafts- und steuerberatenden Freiberufler, zu denen nach 379.000 nunmehr 390.000 Personen zählen, eine Zunahme um 2,9 Prozent. Die freien Heilberufe wachsen um 0,7 Prozent von 414.000 auf 417.000 Berufsträger. Bei den freien Kulturberufen steigt die Zahl um 0,3 Prozent von 328.000 auf 329.000 Personen.
3,46 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte arbeiten mittlerweile bei einem Freiberufler, ein Jahr zuvor waren es 3,299 Millionen Personen. Dies ist ein Anstieg um 4,9 Prozent. Eine leichte Zunahme von 0,7 Prozent gab es bei den Auszubildenden. Deren Zahl klettert von 123.100 auf 124.000. Die Zahl der mitarbeitenden, nicht sozialversicherungspflichtigen Familienangehörigen steigt von 301.000 auf 307.000 Personen und somit um zwei Prozent.
In Summe sind 5.298.000 Personen in den Freien Berufen tätig – ein Plus von knapp 3,8 Prozent gegenüber 5.105.100 Personen im Vorjahr.