„Egal ob Freiberuflerin oder Freiberufler, bei uns zählt nur die individuelle Qualifikation, so BFB-Präsident Friedemann Schmidt anlässlich des diesjährigen Internationalen Frauentages. Und sagt weiter: „Die Freien Berufe schließen sich dem Motto „Break the Bias“ an, das zum Ausdruck bringt, Vorurteile zu überwinden und Klischees gegen den Strich zu bürsten.
Frauen, die ihre Karriereoption in der freiberuflichen Selbstständigkeit sehen, befinden sich in bester Gesellschaft und liegen voll im Trend. Das zeigt der Anteil der Frauen an den Gründungen: In Freien Berufen sind 52,8 Prozent der Gründenden weiblich – ein Wert, der stabil bleiben dürfte: Erstens weil die Zahl der gut gebildeten Frauen, speziell der Akademikerinnen, in der Bevölkerung tendenziell steigt. Hiervon profitieren die Freien Berufe ganz besonders, da 80 Prozent der Freien Berufe selbst ein Hochschulstudium absolviert haben. Zweitens weil Vorbilder die Berufswahl prägen. Wo schon viele Frauen sind, gibt es eben auch viele Vorbilder, für deren Berufsbilder sich wiederum andere Frauen entscheiden.
Ein wertvolles Potenzial, das sich zum Teil aus dem guten Gespür der freiberuflichen Gründerinnen für innovative Geschäftskonzepte, auch bedingt durch neue Berufsbilder im Zuge der Tertiärisierung, ergibt. Die Selbstständigkeit dürfte außerdem wegen flexiblerer Zeiteinteilung und mehr Entfaltungsspielräumen reizvoll sein.
Mit Gründungen durch Freiberuflerinnen verbinden sich zudem nicht selten auch andere Herangehensweisen an Dienstleistungen, Mitarbeiterführung und Kooperationen, was gerade in der Transformation der Wirtschaft eine Rolle spielt. Dies ist ein Angebot, das die Politik nutzen kann. So sollten nicht nur die Fördermöglichkeiten für Gründerinnen besser beworben und offensiver publik gemacht werden. Für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss die Kinderbetreuung weiter ausgebaut und qualitativ gut aufgestellt werden. Überdies muss Unternehmertum und Selbstständigkeit besser wertgeschätzt werden und eine Sensibilisierung dafür früh ansetzen. Hier zählt auch, das traditionelle und bislang eher männlich geprägte Bild der Unternehmerpersönlichkeit aufzubrechen, damit sich Frauen besser identifizieren können.“
Der BFB adressiert gemeinsam mit der Zeitschrift EMOTION junge Frauen mit zwei „Web Conventions – Frauensache: Unternehmen gründen“, die die vielseitigen Aspekte der Gründung durch Frauen aufnehmen. Schirmherrin ist Bärbel Bas MdB (SPD), Präsidentin des Deutschen Bundestages. Zum ersten Teil unter dem Titel „Ziele definieren, Ängste überwinden und Herausforderungen meistern“ am 17. Februar 2022 schalteten sich knapp 200 Interessierte dazu. Der zweite Teil am 17. März 2022 beschäftigt sich vertieft mit der Vernetzung und Finanzierung bei einem möglichen Gründungsvorhaben. Hier lesen Sie das spannende Programm und erfahren mehr über die Teilnehmenden. Beteiligt sind Influencerinnen und Gründerinnen, aber auch Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Institutionen. Eingeflochten ist zudem eine Diskussion mit vier Bundestagsabgeordneten. Hier können sich Interessierte anmelden.