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Schmidt: „Freie Berufe schlagen erfolgreiche Rekrutierungsstrategie ein.“

Bei den Kammern der Freien Berufe sind zum 31. März 2022 11.771 neue Ausbildungsverträge registriert, ein Plus von 5,6 Prozent zum Vorjahr.

„Bei den Kammern der Freien Berufe sind zum 31. März 2022 11.771 neue Ausbildungsverträge registriert, ein Plus von 5,6 Prozent zum Vorjahr. Diese Werte übertreffen beide Vorjahre, fallen aber um 2,7 Prozent geringer aus als im Vor-Corona-Jahr 2019“, so BFB-Präsident Friedemann Schmidt zu den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen bei den Freien Berufen.

Und sagt weiter: „Im Wettbewerb um die besten Auszubildenden sind die Freien Berufe mit Blick auf das anstehende Ausbildungsjahr 2022/2023 frühzeitig aktiv. Überdies belegen die Zahlen die Attraktivität der Ausbildung bei einer Freiberuflerin oder einem Freiberufler. Bei ihnen sind Talente gefragt und willkommen. Dieser Zwischenstand ist gerade angesichts des immer stärker spürbaren Fachkräftemangels eine Erfolgsmeldung und macht allen Mut – den Auszubildenden, den freiberuflichen Ausbilderinnen und Ausbildern, den Kammern und Verbänden der Freien Berufe. Sie zeigen, dass die Freien Berufe trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie etwa rückläufiger Bewerberzahlen, kleinerer Ausbildungsjahrgänge und pandemiebedingter Nachwirkungen wie beispielsweise erschwerter Kontaktaufnahme eine erfolgreiche Rekrutierungsstrategie eingeschlagen haben.

Auf der anderen Seite bleibt in einzelnen Bereichen der Freien Berufe mindestens jeder fünfte Ausbildungsplatz unbesetzt. Angesichts dessen wäre die im Koalitionsvertrag angekündigte Ausbildungsgarantie der falsche Ansatz, denn die vorliegenden Ergebnisse sprechen für einen Ausbau der Ausbildungsleistung der Freien Berufe. Angezeigt sind vielmehr Investitionen in die Qualität der schulischen Bildung und eine frühzeitige und zielgerichtete Berufsorientierung über alle Schulformen hinweg – die Ansprache muss direkt an die Schülerinnen und Schüler erfolgen. Die Schulen sind gefordert, offen zu sein für die Vorstellung von Berufsbildern.

Ferner kämpfen wir weiter gegen steigende Abbruchquoten. Daher sollten bestehende erfolgreiche Programme wie beispielsweise „Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen“ verstetigt werden. Und die Schulen müssen ihren Auftrag der Wissens- und Kompetenzvermittlung wieder stärker in den Fokus rücken können; so sollten Lehrerinnen und Lehrer von mittlerweile zahlreichen sozialen und technischen Aufgaben durch mehr Assistenz entlastet werden.

Die Freien Berufe sind eine Zukunftsbranche – und eine sichere Bank für junge Menschen, die in ihr Berufsleben starten. Über 129.000 junge Menschen werden von einer Freiberuflerin oder einem Freiberufler ausgebildet. Der Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen gehört zum Arbeitsalltag der Auszubildenden, sie haben jeden Tag mit Patientinnen, Mandanten, Klientinnen oder Kunden zu tun und natürlich mit dem Team, zu dem sie gehören. Für jedes Talent ist bei den Ausbildungsberufen in Praxen, Kanzleien, Büros und Apotheken etwas dabei. Und die Ausbildung in den Freien Berufen hat eine hohe Integrationskraft. Mittlerweile liegt der Anteil von Auszubildenden mit ausländischen Wurzeln bei knapp 16 Prozent.

Mit ihrer hohen Ausbildungsbereitschaft investieren die Freien Berufe in ihre Teams, mit denen sie gemeinsam zur Lösung der Zukunftsaufgaben wie zum Beispiel der Transformation, der Nachhaltigkeit und der Energieeffizienz beitragen.“