Statements

Freie Berufe mit herausragendem Anteil am Gründungsgeschehen

Statement von BFB-Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki zur Vorstellung des Global Entrepreneurship Monitor Länderberichts Deutschland 2023/24.

„Laut dem aktuellen Länderbericht des Global Entrepreneurship Monitor (GEM) lag die Gründungsquote für Deutschland 2023 bei 7,7 Prozent – der zweithöchste Wert der seit 1999 jährlich erhobenen Datenreihe.

Das sind erfreuliche Signale und daran haben die Freien Berufe einen herausragenden Anteil, wie das Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM Bonn) bereits diesen April errechnet hat: Mit einem leichten Plus von 1,7 Prozent gegenüber 2022 stieg die Zahl der freiberuflichen Existenzgründungen auf rund 94.670 – damit wird das Vor-Corona-Niveau (93.590) erstmals wieder überschritten.

Auch zwei weitere Befunde rücken die Freien Berufe ins Zentrum. Laut der GEM-Autorinnen und -Autoren ist das Gründungsgeschehen in Deutschland nach wie vor von Männern dominiert. Nicht so bei den Freien Berufen: Frauen, die ihre Karriereoption in der freiberuflichen Selbstständigkeit sehen, liegen voll im Trend: In Freien Berufen sind ebenfalls laut IfM Bonn 54,9 Prozent der Gründenden weiblich.

Überdies war der Anteil von Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen an den Gründungspersonen 2023 in Deutschland mehr als doppelt so hoch wie ihr Anteil in der Gesamtbevölkerung. Auch hieraus lässt sich die besondere Dynamik ablesen, die Freiberuflerinnen und Freiberufler für unseren Gründungsstandort entfalten. Denn sie haben zu 80 Prozent selbst eine Hochschule absolviert.

Zeichnet sich aktuell also neuer Schwung ab, ist die Politik gut beraten, für eine größere gesellschaftliche Wertschätzung des Unternehmertums auch in Freien Berufen und damit für eine Kultur der Selbstständigkeit zu sorgen. Dazu gehören zudem vereinfachte und digitalisierte Verwaltungsleistungen, schnellere Genehmigungen und allgemein deutlich weniger Bürokratie. Auch sollte die Erwerbstätigkeit selbstständiger Mütter stärker gefördert werden.“

Zum Hintergrund: Zum Jahresbeginn 2023 gab es 1.471.000 selbstständige Freiberuflerinnen und Freiberufler. Damit bleibt der Wert gegenüber dem Vorjahr stabil. Vor 20 Jahren waren es etwa halb so viele. Mittlerweile gehört in etwa jede, jeder dritte Selbstständige einem Freien Beruf an.